Verkäufer sind auch nur Menschen!? Die nervigste Kundin der Welt

Besser spät, als nie und daher bitte ich alle Verkäufer um Absolution, denn ich war Täter und ihr die Opfer.

KAPITEL1 Rückblick – Die ersten Minuten einer Shoppingtour

Einleitung: Momentan läuft wieder alles schief und ich habe das Gefühl das ganze Leid der Welt lastet auf meinen Schulter. Was da hilft?- Frust abbauen beim Shoppen und schön dafür sorgen, das es anderen auch Sch…geht. Denn wie sagt man so schön geteiltes Leid ist halbes Leid. Los geht`s.

…wer kennt das nicht, man geht in ein Geschäft und möchte sich umschauen, was eigentlich keinen Sinn macht, da man als Frau sich nie einfach nur mal umschauen geht, sondern auf jeden Fall etwas kaufen will und es mit Garantie auch tut – egal was, und da hört man, wie aus dem NIX, ein freundliches „Hallo“ vom Angestellten und schon geht man als Kundin sofort in Kampfstellung, welches bei mir folgender Maßen aussah.

Wenn es sich um einen Mann als Verkäufer handelt und der auch noch toll aussieht – wenn nicht kann ich da schonmal ein oder beide Augen zudrücken –  fühle ich mich geschmeichelt, in meiner Person  und meinen „Marktwert“ bestätigt, gehe plötzlich aufrechter und kontrolliere genaustens meine Gestiken und Mimiken und setze natürlich voraus das meine Ausstrahlung dafür verantwortlich ist, das er mich begrüßt hat und nicht etwa das dies normale soziale Verhaltensweisen sind. Ich entspanne mich wieder, löse mich aus der Kampfpose und genieße den tollen Service und das „Mann“ macht was ich will.

Anders sieht das schon aus, wenn es sich um eine Frau handelt die mich „eigentlich“ freundlich begrüßt. Sofort gehen meine Alarmglocken an und ich fühle mich sofort persönlich angegriffen und provoziert. Als nächstes werden erstmal folgende Sachen kritisch unter die Lupe genommen, Aussehen, Alter, Kleidung und ich weiß sie kann nur verlieren, also ist mein Feindbild klar definiert und muß mit allen Mitteln, die mir als Kundin zu Verfügung stehen, bekämpft und gefoltert werden.

engelchen_teufelchen

Natürlich gehe ich strategisch und systhematisch vor, so daß ich der Mission die nun ansteht erstmal einen Namen gebe, wie es auch schon die großen Feldherrn getan haben und entschließe mich heue für „Mission Gisela“. Jetzt kann es richtig losgehen, da ich ja nun den Namen des Feindes kenne. Und so wird „Gisela“ nun erstmal gedanklich Stück für Stück  in die Mangel genommen um Gründe zu haben meine Agressionen zu rechtfertigen, die ich dann später am lebenden Objekt auslassen werde. Dazu gehören so Sachen wie, ohne Schminke dürfte die garnicht auf die Straße, die langen Haare sind bestimmt nicht echt u.s.w…Um richtig in Fahrt zu kommen, spielt sich nun folgende Situation in meinem Kopf ab.

Fest steht sie hat angefangen und das freundliche „Hallo“ war nur Show und eine Kampfansage an mich. Fakt ist: „Gisela`s“ Lächeln zur Begrüßung war natürlich nicht ernst gemeint, sondern sollte eher ein aufbauendes Lächeln sein, welches soviel bedeuten soll wie: Tut mir leid aber nicht jeder kann so perfekt sein wie ich, oder ich höre sie sagen, zwar nur ganz leise, aber ich kann es ganz deutlich hören und das geht mir dann eindeutig zu weit, da wir uns ja erst seit kurzem kennen. Zitat: „Du bist doch bestimmt froh überhaupt einen Kerl abbekommen zu haben und du kriegst doch privat und beruflich nix gebacken. Ich denke kurz wie recht sie hat und nehme aber meinen Feind sofort wieder ins Visier und höre mich innerlich sagen:“ Okay, jetzt reichts und du hast es nicht anders gewollt, nein sei still, du brauchst nichts sagen ich weiß was du denkst.“ Ich hinterfrage nochmal meine Gedankengänge und ertappe mich zu denken, das meine Gedanken völlig krank sind, aber nur ganz kurz und dann bin ich mir ganz sicher „Gisela“ hat den 1.Platz und bekommt zur Belohnung meinen ganzen angestauten Frust – wie gesagt geteiltes Leid ist halbes Leid.

Und plötzlich fragt „Gisela“ wieder freundlich :“Kann ich Ihnen weiterhelfen“ Ich denke: Stop, jetzt nicht durcheinander bringen lassen, und hätte doch glatt noch vergessen, was mein Ziel war und mich wie ein normal tickender Mensch benommen, aber nich mit mir – warum soll es der in Wirklichkeit netten und gutaussehenden Verkäuferin besser gehen als mir. Schön weiter der Strategie folgen und jetzt nicht beirren lassen, sortiere meine Gedanken und denke: Nach allem was sie sich erlaubt hat!? Wie war die Frage nochmal, ach ja: Kann ich ihnen weiterhelfen?

Das ist ein Satz, bei dem ich als Kundin grundsätzlich  sofort in Kampfstellung gehe und genervt denke, so seltsame Sachen wie, wie willst du mir denn weiterhelfen oder seh ich so aus als würde ich nicht allein klar kommen, auch geht man davon aus, das die Verkäufer es sowieso nicht ehrlich meinen, sondern das nur sagen  weil sie es müssen. Nie käme man auf den Gedanken, das die tatsächlich Spaß an ihrer Arbeit haben und tatsächlich die Sachen verkaufen wollen und das die wirklich Freude haben die Kunden glücklich zu machen.

Zusammenfassende Feststellung rückblickend bis zum damaligen Zeitpunkt meines Irrglaubens über Verkäufer aus heutiger Sicht lautet: Verkäufer stehen nicht in dem Laden, weil sie eine feuchte Wohnung haben.

Den weiteren Verlauf meines Aufenhaltes im Schuh-Geschäft und das Ende der Mission“Gisela“ demnächst, laßt Euch überraschen.